Die Vorgeschichte

Warum ein Jugendbistro?

Die individuelle Lebenssituation junger Menschen auf dem Land erfährt seit einigen Jahren deutliche Veränderungen. Sowohl die Freizeitaktivitäten als auch Ausbildungs- und Berufsorientierung sind davon betroffen. Die Kluft zwischen dem Wunsch nach städtischer Angebotsvielfalt und dem immer noch defizitären Angebot auf dem Land ist besonders groß.

Verschiedene Gespräche mit Stemweder Jugendlichen und eine Freizeitbefragung des Kreisjugendamtes Minden-Lübbecke (1998) unter Stemweder SchülerInnen der 9. und 10. Klassen ergaben, daß sich über 50% der Befragten bessere Freizeitangebote und ein neues Jugendhaus wünschen. Der Bedarf nach regelmäßigen Aktionen, Disco- und Konzertveranstaltungen, Kontakt und Geselligkeit ohne Leistungs- und Konsumzwang ist besonders hoch.

Die Idee des "Life House" war somit geboren. Unter Federführung des Vereins JFK übernahm ein Planungsteam bestehend aus verschiedenen soziokulturellen Akteuren, Interessierten und Jugendlichen die konzeptionelle und finanzielle Umsetzung des Jugendbistros.

Der Standort

Der Standort des Jugendbistros befindet sich auf dem Schulzentrumsgelände (Haupt- und Realschule) in Wehdem. Die Nähe zu den Schulen bietet optimale Koordinations- und Kooperationsmöglichkeiten mit beiden Bildungseinrichtungen und einen intensiven Kontakt zu den jungen Schülern und Schülerinnen.

Ebenfalls wird der Schulhof mit seinem Skaterplatz von vielen Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt genutzt.

Um das Bauvorhaben zu unterstützen, stellte die Gemeinde Stemwede dem Verein ein Grundstück direkt neben der Realschule zur Verfügung.

Konzeptionelle Bausteine und Zielvorstellungen

Der Bau: Das Herrichten und Erstellen des Gebäudes findet im Rahmen eines Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekts durch die Europäische Werkstatt für Arbeit und Technik e.V. (EUWATEC) statt. Ziel dieser Maßnahme ist die Integration junger, beschäftigungsloser Menschen aus Stemwede in Ausbildungs- und Arbeitsprozesse unter gleichzeitiger Erarbeitung einer fundierten Berufswegplanung.

Für einen optimalen Verlauf unterstützt der Kreis Minden-Lübbecke durch seine Beschäftigungsgesellschaft proArbeit GmbH diese Maßnahme.

Kommunikation als zentrales Ziel: das 300 qm große Life House dient als Austausch- und Informationsort individueller Freizeitgestaltung für Jugendliche im Alter von 10 bis 25 Jahren. Es ist Kontaktstelle zwischen Pädagogik, Schule, Verein und jungen Menschen. Im Rahmen der außerschulischen, offenen Jugendarbeit sollen Lern- und Erfahrungsangebote dazu beitragen, Engagement sowie politische und persönliche Entfaltung bei Jugendlichen zu fördern.

Mittelpunkt des Hauses bildet das teilkommerzielle, von einem externen Wirt betriebene Bistro, wo sich die Jugendlichen direkt nach der Schule, am Nachmittag oder am Abend ohne Konsumzwang treffen können.

Hier erfährt man von aktuellen Aktivitäten der Stemweder Freizeitwelt und kann Kontakt aufnehmen zu professionellen pädagogischen Beratern, die bei der Umsetzung eigener Freitzeitaktionen Unterstützung anbieten oder bei persönlichen Anliegen Gespräche vereinbaren.

Zielgruppe: Die Angebote und Aktivitäten im Life House richten sich an alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 10 bis 25 Jahren. Die Bereitstellung von Angeboten für sozial benachteiligte Gruppen der Gesellschaft finden zentrale Berücksichtigung.

Beispielsweise sollen jungen Migranten und Migrantinnen durch ein Spektrum unterschiedlichster Angebote partizipativ in das Jugendbistro eingebunden und Orientierungswissen erlangen.

 

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